Lombok



Geschichte
Die erste bekannte Gesellschaft auf Lombok war ein Königreich der Sasak. Es zersplitterte sich in kleinere Staaten und wurde ab Mitte des 18. Jahrhunderts
 von balinesichen Prinzen beherrscht. Die ersten Holländer landeten 1674 und siedelten später im Osten der Insel. Sie kämpften zusammen mit den Sasak in
 einer blutigen Revolte 1891 gegen die im Westen regierende Hindu-Dynastie aus Bali. Die Revolte endete 1894 mit dem Anschluss der gesamten Insel an den
 Holländischen Kolonialbesitz. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Insel 1942 von den Japanern besetzt. Seit der Unabhängigkeitserklärung vom 17. August 1945
 ist Lombok Teil Indonesiens. Während politischer Unruhen in den 1960er-Jahren wurden Kommunisten und Mitglieder der chinesischen Minderheit getötet.



Satellitenfoto von Lombok

Lombok ist eine Insel in Indonesien. Sie ist Teil der Kleinen Sunda-Inseln und befindet sich in der Provinz Nusa Tenggara Barat. Auf der 4.725 km² großen
 Insel leben 2,4 Millionen Menschen. Die Hauptstadt Mataram hat ungefähr 360.000 Einwohner.


Der Vulkan Rinjani von der Südküste von Gili Air aus fotografiert. 


Geographie

Die Lombokstraße markiert im Westen, zwischen Bali und Lombok, mit der Wallace-Linie die biogeografische Grenze zwischen der Tier- und Pflanzenwelt von
Australien und Asien. Im Osten verläuft die Alas-Straße nach Palau Sumbawa.

Die Insel ist vulkanischen Ursprungs. Sie ist von mehreren kleineren Inseln umgeben. Die bekanntesten sind die Gili Islands, die sich im Nord-Westen
befinden. Im Nord-Osten liegen Gili Lawang und Gili Sulat Lombok. Die Hauptinsel ist gekennzeichnet von dem 3.726 Meter hohen Vulkan Rinjani, dem
drittgrößten in Indonesien. Im südlichen Teil befindet sich eine fruchtbare Ebene, in der Reis und Kaffee angebaut werden. Die Regenzeit ist von Oktober
 bis Mai, die Trockenperiode von Juni bis Oktober.

Bevölkerung

Die Einwohner unterteilen sich in 85% Sasaks, 10-15% Balinesen und eine Minderheit von Chinesen, Arabern, Javanesen und Sumbawanesen. Auf Lombok werden
 Hochindonesisch (Bahasa Indonesia) und verschiedene Variationen der Sasak-Dialekte (ngeno-ngené, ngeto-ngeté, meno-mené und meriaq-meriku) gesprochen.
Die Sasak sind ethnisch und kulturell eng mit den Balinesen verwandt. Vorherrschend ist seit dem 16. Jh die Mischreligion Wetu Telu, eine Mischung aus
Islam, Hinduismus und Ahnenkult Traditionell beten die Sasak auch deshalb nur drei Mal am Tag. Entsprechend kulturell eigenständig sind deswegen auch die
 Zeremonien und Rituale auf Lombok.

Tourismus

Die Erschließung Lomboks durch den Tourismus als weniger überlaufene Alternative zu Bali begann um 1980. Das am weitesten entwickelte Touristenzentrum
befindet sich um Senggigi und zieht sich 10 km an der Küstenstraße entlang. Die muslimisch geprägte Insel galt bislang oft als aggressiver gegenüber
Touristen im Vergleich zum Nachbarn Bali mit seiner Hindu-Tradition und war daher weniger beliebt. Inzwischen bemüht sich aber auch Lombok, den Tourismus
zu fördern. Eine Reihe von komfortablen Hotels und guten Restaurants bieten freundlichen Service zu meist günstigeren Preisen als auf Bali. Bei Backpacker
 sind die Gili Islands beliebt, die man von Lombok in einer knappen Stunde auf Fähren oder Charterbooten erreicht.

Verkehr

Der Selaparang Airport befindet sich in der Hauptstadt Mataram. Die Fährüberfahrt von Lembar nach Padang Bai auf Bali und dauert ungefähr 4 bis 9 Stunden.
Von Labuhan Lombok nach Poto Tano auf Sumbawa braucht ein Fährschiff 2 Stunden. Außerdem verbinden, wie überall in Indonesien, Minibusse die wichtigsten
 Städte.